Die Geschichte |
Die schlicht gehaltene einschiffige Anlage mit rechteckigem Chor und angebauter Sakristei wird vom ebenfalls 1785 angelegten Friedhof umrahmt, der an der Südseite vom denkmalgeschützten Pfarrhof flankiert wird. Am Eingangstor zum Friedhof befindet sich das Kriegerdenkmal, ostseitig steigt man vom Gottesacker über eine kleine Treppe zur Leichenhalle hinab. An der Westseite der Kirche ragt der ursprünglich hölzerne und flach gedeckte Turm empor, der sein heutiges Erscheinungsbild im Jahr 1965 bekam. Ihn schmückt eine Kette, das Symbol des Kirchenpatrons Leonhard. Die Turmuhr ist eine Konstruktion von Uhrmacher Johann Beutele, die alte Glocke ein Guss von Johann Oberascher. Seit dem 31. Oktober 1982, dem Tag ihrer Weihe, ertönt eine Glocke der Gießerei Grassmayr in Innsbruck im Turm.
Im Inneren befindet sich der Hochalter, welcher vom Bildhauer Andre Altmann aus Neumarkt am Wallersee geschaffen wurde. Die Seitenaltäre sind Wohltätern zu verdanken. Ciborium und Kelche gehörten einst dem Kapuzinerkloster in Tamsweg. Der Kreuzweg wurde 1787 aufgestellt, das Kreuzigungsbild stammt von Maler Franz Streicher.
Während der Jahre wurde die Kirche öfter renoviert. Letztmalig erfolgte dies in der Zeit von 1984 bis 1987 durch Pfarrprovisor Monsignore Franz Krispler. Sein Verdienst ist es auch, dass in Hintersee 1980 der weitum bekannte Palmeselritt wieder eingeführt wurde, der ausgerechnet vom Gönner der Pfarrkirche in Hintersee, Erzbischof Colloredo, in Salzburg einst abgeschafft worden war.
Weniger bekannt ist, dass der Textdichter des weltberühmten Weihnachtsliedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“, Joseph Mohr, von Dezember 1827 bis Februar 1837 in Hintersee als Seel sorgender Vikar tätig war. Er nahm sich besonders den armen Menschen und kinderreichen Familien an.